Sep 18, 2023 | Wir teilen miteinander
6 Monate nach der Jahreshauptversammlung und dem Workshop „Aufbruch ins Ungewisse“ in Meißen lud der Fachverband Meditation des Tanzes – Sacred Dance zu einem zweiten offenen Workshop nach Bad Herrenalb ein, dieses Mal unter der Leitung von Friedel und Saskia.
Die von Heidi gestaltete Mitte – ein üppig bunt leuchtender Strauß unterschiedlicher Zinnien, „jede Blüte ein Tanz“ – drückte optisch aus, was die Einladung im Flyer formuliert hatte: Lasst uns gemeinsam an diesem Wochenende unser Verbundensein im Tanz erleben. Was uns alle verbindet, worin wir alle Heimat finden, etwas das uns Brücken bauen lässt zu uns und anderen – die Meditation des Tanzes.
Zu Beginn reflektierte Friedel den Begriff „Verbundensein“ und eröffnete mit ihren Gedanken die komplexe Dimension dieses Grundthemas menschlichen Lebens. Die Auswahl der Tänze und der sie begleitenden Texte entfalteten und beleuchteten stimmig wesentliche Aspekte: Ich-Du-Wir, Begegnung, Freundschaft, Sich Verbinden, Loslassen.
Als Beispiel sei hier ein Text von Hermann Hesse zitiert:
Es ist nicht unsere Aufgabe, einander näherzukommen.
Unser Ziel ist es nicht, ineinander überzugehen,
sondern einander zu erkennen
und einer im anderen das sehen
und ehren zu lernen,
was er ist:
des anderen Gegenstück und Ergänzung.
Choreografien wie Freundschaftstanz, Being together/Zweisamkeit, Zwiegespräch, Inanna, Neumond, Alles ist eins ließendie Herausforderungen des „Verbundenseins“ unmittelbar sinnlich erfahren: In Schritten, Gebärden und Raumwegen galt es, sich selbst zu vergewissern und vom Ich zum Du ins Mitinander zu finden.
Die Einstimmung am Sonntagmorgen fügte die Vielfalt des Getanzten und Gehörten noch einmal konzis zusammen: Nach Sonnentanz, méditation en croix, Verbindungstanz-Onthechtingsdans, Wege zu Dir-Wege zu mir und Zuversicht schlossen wir einander im engen Kreis um die Mitte in die Arme und wiegten gemeinsam zur Musik Nasihat (Kradagan).
Die 23 Teilnehmer*innen, angereist vom Norden bis aus dem Süden Deutschlands, aus der Schweiz, dem französischen Jura und Lettland, fühlten sich durch Friedels und Saskias Arbeit reich beschenkt. Tiefe und Fülle zeichnete dieses wunderbar gelungene Seminar aus und hinterlässt vieles zum Nachsinnen und -klingen, das begeistert und zum Teilen drängt.
Uli (Ulrike Meister-Lucht)
Jun 18, 2023 | Wir teilen miteinander
Jetzt ist die Zeit – unter diesem Motto fand in Nürnberg vom 07.-11.06.23 der Deutsche evangelische Kirchentag statt.
Nahezu gleichzeitig war es für uns Tänzerinnen und Tänzer die Zeit sich im Rahmen einer Weiterbildung für Dozent:innen zum Thema „Hohelied der Liebe“ mit Tänzen von Saskia Kloke und Bildern von Marc Chagall zu beschäftigen.
Saskia ließ sich von der Musik der Gruppe Fortuna inspirieren und hat wunderbare Tänze choreografiert, die die Bilder und Stimmungen der Texte aus dem „Lied der Lieder“ aufnahmen. Die Bewegungen, Formen und Tanzbilder luden uns zu intensivem Erleben ein.
Wir alle waren in diesen Tagen Lernende, nicht nur Übende, und es war eine Freude zu erleben, wie nach und nach die Abläufe, Bewegungen und Formen klarer, erkennbarer und schöner wurden.
Besonders intensiv erlebten wir die Zeit an zwei Nachmittagen, als wir uns in kleinen Gruppen mit den Bildern zum Hohelied der Liebe von Marc Chagall befassten, viele Details und das große Ganze entdeckten und darüber in einen intensiven Austausch kamen.
Sommerliche Temperaturen trugen ihren Teil dazu bei, dass die gestaltete Mitte sich ständig veränderte und immer wieder einen neuen Blickfang bot.
Sehr beglückt und erfüllt traten wir unseren Heimweg an und tragen nun die Liebe weiter in unseren Alltag, um von der geschenkten Fülle und Schönheit etwas an die Menschen in unserer Umgebung weiterzugeben.
Birgit Krauß
Impressionen
Apr 17, 2023 | Wir teilen miteinander
Mitte Februar fand an zwei aufeinander folgenden Tagen in Kalna skola
ein Tanzmeditationstraining statt. Der Kurs wurde von Schwester Diana OP und Assistenzprofessorin der Abteilung für Tanzpädagogik Guna Ezermale geleitet. Neben den Teilnehmern aus katholischen und lutherischen Madona-Gemeinden
nahmen an den Kursen teil ein japanisches Mädchen, die derzeit in Ventspils studiert und in ihrer Freizeit studiert sie lettische Volkstänze, weil sie am Lieder- und Tanzfestival teilnehmen möchte.
Eindrücke von einigen Teilnehmerinnen:
Marite:
Es war sehr schön, sich zu treffen nach einer längeren Pause, den Tanz und das gemeinsame Erlebnis genießen. Auch die Zeugnisse zu hören von den Herausforderungen im Gebet und Tanz. Dieses Mal sprach mich eine Bewegung besonders in “ Tanz der Stille“ an. Jetzt wurde mir klar, dass die dritte Position wie die angenagelten Füße Jesu am Kreuz ist, dass auch ich mich auf meinen Schmerz stützen muss, um zu atmen und mich verändern zu können.
Sophie:
Die Tanzmeditation hat mich auf einem Umweg erreicht. Zuerst ging es darum, dass ich mich auf die Meditation einlasse. Ich habe mich darauf eingelassen, weil alle Umstände sehr gut zusammenpassten,
Damals setzte ich mir das Ziel, mit meinem Körper in Kontakt zu kommen. Jetzt sehne ich mich nach der besonderen Stimmung und Atmosphäre, die Schwester Diana zu schaffen vermag, wenn wir tanzen und beten. Manchmal scheint es, dass der Tanz zu schwierig ist, aber dann kommt die Musik, wir reichen uns die Hände und der Tanz geschieht.
Danute:
Manchmal passiert es – die Musik setzt ein und ich denke, dass ich mich an nichts mehr erinnern kann, dass ich mich nur noch im Kreis drehen kann, aber – welch ein Wunder!
Wenn andere Tänzer mitmachen, bekommen wir eine rhythmische Bewegung und sogar ein Tanzmuster! Das zeigt die Stärke der Gemeinschaft, die Harmonie, die unausgesprochene, aber vorhandene Unterstützung.
Sandra:
Für mich bedeutet Meditation des Tanzes, dass ich Gottes Gegenwart zulasse und mir keine Gedanken über Fehler mache. In der Lage zu sein, durch das Bewusstsein meiner Schwäche zu gehen, und der Gruppe zu erlauben, mir zu helfen. Es ist ein großes Geschenk im Tanz zu begreifen, dass man angenommen ist. Tanz Meditation ist wie ein betender, gerader Weg durchs Herz zu Gott, unter Umgehung des Verstandes, der versucht zu kontrollieren und in Spannung zu bringen. Ein großartiger Weg, um zu lernen zu vertrauen Und doch ist es ein ganz anderer Weg, näher zu Gott zu kommen, im Gebet zu sein und sich von alltäglichen Problemen zu befreien. Ich fühle mich in eine andere Welt versetzt, ein bisschen näher am Himmelreich!
(aus Zeitschrift “Kapt kalna” März 2023, Inese Elsina, übersetzt von Sr.Diana)
Feb 5, 2023 | Wir teilen miteinander
Brant Bambery im Gespräch mit Friedel Kloke Eibl
In Findhoren findet regelmäßig ein online-Centrepiece mit Brant Bambery statt. Friedel Kloke Eibl war eingeladen, im Gespräch mit ihm ihre Erinnerungen zu teilen und über die Meditation des Tanzes zu sprechen.
„The Centrepiece Special Session“ – „Die Wurzeln des Sacred Dance“ Teil 2 – Die Fortsetzung der Erinnerungen.
Eine schöne Gelegenheit, mit Friedel zusammen zu sein und über „The Roots of Sacred Dance“ zu hören, was es für sie nach vielen Jahren Erfahrung mit dieser Arbeit bedeutet. Es ist eine Fortsetzung ihres Vortrags des Centrepiece „Roots of Sacred Dance“ vor einem Jahr.
Wir freuen uns, euch darauf aufmerksam zu machen, bei Youtube ist der Vortrag unter folgendem Link zu hören:
The Centrepiece – Roots of sacred Dance – P2 – Continuing the Memories
Okt 16, 2022 | Wir teilen miteinander
RIGA – eine ganz besondere Reise
Eine kleine, sehr feine Gruppe reiste Ende August für eine Woche nach Riga. Schwester Diana Cermane hatte eingeladen und ein höchst abwechslungsreiches und rundum erfüllendes Programm für uns vorbereitet.
Jeder Tag begann mit einem von den lettischen Tänzerinnen liebevoll zubereiteten Frühstück und einer von Friedel und Saskia gestalteten Einstimmung.
Danach hieß es Riga bzw. Lettland erkunden. Natur, Kultur und Konzerte, erlebbare Geschichte und aktuelle Politik, insbesondere aber das gemeinsame Tanzen und Feiern mit Dianas Gruppen haben einen tiefen Eindruck und bleibende Erinnerungen hinterlassen.
Ein großer DANK an Schwester Diana und alle, die dieses besondere Erlebnis möglich gemacht haben.
Angela van der Kamp
Impressionen der Reise (Bilder)
Rückmeldungen von einigen lettischen Tänzerinnen
Inta:
Die schönste Erfahrung war, Friedel kennen zu lernen. Ich wurde wie ein lang vermisster Freund begrüßt, wie eine Tochter, die nach Hause kommt. Als ich mit der deutschen Gruppe tanzte, spürte ich sofort eine gegenseitige Offenheit und Verbundenheit. Der Tanz verbindet uns, wir sind hier und jetzt zusammen. Und es spielt keine Rolle, woher wir kommen und welche Sprache wir sprechen. Ein absolut selbstloses Geben, bei dem jeder von uns das Wichtigste – sich selbst – mit tiefer, aufrichtiger Freude teilte.
Ruta:
Ich hatte ein wundervolles Gefühl – als würde man Freunde zum ersten Mal begegnen. Vom ersten Moment an fühlt man sich allen so verbunden und nahe, als wären sie die engsten Verwandten oder alten Freunde. Das Gefühl der Nähe, sogar bis hin zu Tränen, war beim gemeinsamen Tanzen noch stärker.
Ich habe mich noch nie so glücklich, beschwingt und freudig gefühlt wie während unserer gemeinsamen Tanzwoche.
Mein höchster Glücksmoment – unser gemeinsamer Tanz mit Friedel im Weißen Saal des Rundāle-Palastes.
Anda M.:
Mein schönstes Erlebnis mit den deutschen Gästen war das gemeinsame Singen und Tanzen am Donnerstagabend zu den Klängen der Kokle.
Aija:
Sie waren persönlich inspirierend, bereichernd und von gegenseitiger Freundschaft geprägt.
Diana S.:
Ich fand es toll, dass wir alle die Liebe zum Tanzen geteilt haben!!! Wir waren nicht durch Nationalität, Sprache oder unterschiedliche Lebensauffassungen getrennt!!! Uns einte der Respekt vor Musik und Tanzchoreographen! Der harmonische gemeinsame Tanz von Friedel und Saskia hat uns sehr berührt! Und die besondere Seelenverwandtschaft mit Barbara!!!
Andra:
Besonders beeindruckt hat mich die fantastische Zusammenarbeit zwischen Friedel und Saskia, sowohl als Mutter als auch als Tochter, und Friedels faszinierende Weisheit, Wärme und gleichzeitig guter und spritziger Humor, und Saskia als wunderbare Nachfolgerin! Es ist eine wunderbare Zusammenarbeit, wenn jeder seinen Platz kennt und ein Gefühl von Respekt und Liebe herrscht.
Laila:
Treffen mit Friedel und Saskia – ein bleibender Schatz! Wie ist es möglich, dass Friedel mit Worten tanzt und Saskia sich wie ein Vogel am Himmel bewegen kann?
Apr 16, 2022 | Wir teilen miteinander
Am Palmsonntagswochenende traf sich im Religionspädagogischen Zentrum in Heilsbronn ein wunderbarer Kreis von mit wenigen Ausnahmen am Institut ausgebildeten Tänzerinnen zum Workshop «Tanzend auferstehen» . Friedel und Saskia nahmen uns in den Einheiten und durch ihre Tänze mit auf die Reise entlang der Historie vom Einzug Jesu in Jerusalem mit Halleluja und Lobgesang durch das finstere Tal des schmerz- und leidvollen Karwoche-Geschehens bis hin zur Auferstehung an Ostern.
Immer wieder neu erlebten wir diese Bewegung, diesen Weg durch die Tiefe dem Osterjubel entgegen. Ebenfalls präsent war das Thema Garten im Sinne von Blaise Pascal: «In einem Garten ging die Welt verloren – in einem Garten wurde sie erlöst.» Ganz wichtig war und ist Friedel stets unser eigener Bezug zu den Themen. Ich selbst erfuhr dabei, wie die vergangenen zwei Pandemiejahre und auch der Krieg meine Haltung, mein Verhältnis zu Krisen verändert haben und welchen Einfluss die Bilder haben, mit welchen wir unsere Seele nähren.
Deshalb war in diesen Tagen der Fokus besonders auf das Frühlingshafte, Erhebende und Auferstehungsleichte gerichtet. Gestärkt an Leib und Seele und mit Zuversicht trugen wir am Sonntagmittag das in der Gemeinschaft kraftvoll Erlebte hinaus in die Welt – im Herzen die Worte von Silja Walter: «Tanzen heißt auferstehen».
Marianne Baumann