Wim de Weij wohnt in den Niederlanden und tanzt regelmäßig in der Tanzgruppe bei Jeaneth de Witte in Enschede
1. Was war Deine erste Begegnung mit dem Sacred Dance?
Ich bin 1991 zum ersten Mal mit Sacred Dance in Berührung gekommen. Das war bei Ankh Brandt in Breda. Es war eine große Gruppe, in der meine Ungeschicklichkeit zu meiner großen Erleichterung nicht sofort bemerkt wurde. Ankh sagte immer: Es gibt keine Fehler, nur Variationen … Ein netter Gedanke, aber darüber konnte ich mich nicht einfach hinwegsetzen. Und doch war es so, dass in einer für mich hektischen Zeit, die Musik zu der Bewegung plötzlich meinen Verstand übersprang und sofort mein Herz berührte. Eine große Ergriffenheit durchströmte mich und ich konnte nur noch stehen bleiben. Ich war sehr glücklich und dankbar, dass mir das passiert ist. Das wurde tatsächlich der Anfang.
2. Was bedeutet Sacred Dance für Dich?
Sacred Dance hat mir sehr geholfen, mit meinen Gefühlen und meinem inneren Wesen in Kontakt zu kommen. Der Tanz ist immer eine Art Tropfen, der mein Wesen sanfter macht und mich bereichert. Auch der Kontakt mit anderen Tänzern trägt dazu bei.
3. Hat Sacred Dance etwas in Deinem Leben verändert?
Das ist schwer zu sagen. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, hat mich Sacred Dance immer wieder beinflusst. Ich hatte auch Phasen, in denen ich ihn als zu weich und weiblich empfunden habe, für mich als Mann. Offenbar wollte mein Inneres dann andere Dinge, mit denen es sich beschäftigen konnte. Aber das Interessante ist, dass ich mit der Zeit begann, den Tanz zu vermissen, und ich mich wieder mit einer Gruppe verbinden wollte.
4. Hast Du ein Gedicht, ein Zitat oder ein Bild, das Dich besonders anspricht und das Du gerne teilen möchten?
Ja, ein Zitat von Sri Aurobindo:
“Ich werde, was ich in mir selbst sehe. Alles, was der Gedanke mir vorschlägt, kann ich tun; alles, was der Gedanke in mir offenbart, kann ich werden. Das sollte der unerschütterliche Glaube des Menschen an sich selbst sein, denn Gott wohnt in ihm.”
Dieses Zitat hallt seit mehr als 50 Jahren wie ein Mantra in mir nach.
5. Gibt es noch etwas, das Du Menschen, die diese Tanzform nicht kennen, mit auf den Weg geben möchtest?
Wenn du in dir spürst, dass es etwas in dir bewirkt, dass du es schön oder berührend findest, oder dass dich die Symbolik anspricht, dann schau, ob du dir das selbst schenken möchtest. Oft kommen alle möglichen “Ja, aber” – Gedanken auf.
Wenn es dich innerlich berührt, dann gehe den Schritt, wenn auch nur für eine Weile.
Wim