Aktuelle Balance

Balance2-2020-Dis-Tanz
Editorial:

Liebe Leserin, liebe Leser,

zum Thema dieser Balance fallen mir spontan zwei persönliche Erfahrungen ein. Mit 19 Jahren in  meiner ersten Stelle in Düsseldorf lernte ich die Frau meines Chefs kennen, die ich zwar ausgesprochen sympathisch, aber nicht besonders attraktiv fand. Je mehr ich sie kennenlernte, desto schöner wurde sie für mich; mein Gedächtnis speicherte diese Fehleinschätzung bis heute, vielleicht weil ich mich später dafür schämte? Jahre später begegnete ich in meiner therapeutischen Arbeit einer in meinen Augen bildschönen jungen Frau, bei der es mir umgekehrt erging. Natürlich sind es meine Projektionen gewesen, aber doch auch die jeweilige Wesensausstrahlung, die mir half, sie wahr- und zurückzunehmen. Das „Sein“ braucht anscheinend „wesen“tlich mehr Zugewandtheit, um entdeckt zu werden. Meine Großmutter, die eine Quelle von Sprichwörtern war, würde vielleicht sagen: „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“.  In der Psychologie spricht man vom „Selbst“ (C.G. Jung) oder vom „Wesen“ (Karlfried Graf Dürckheim), das weiter und größer ist als das „Ich“ oder die „Persona“, die jemand nach außen darstellt und das durchscheint, wenn wir offen dafür sind. In der Meditation des Tanzes ist unser Ziel, den Weg vom schönen Schein hin zum wahren Sein zu gehen. Ein großer Plan, den wir wohl nie ganz erfüllen können, den ehrfürchtig anzustreben aber durchaus lohnenswert ist.

Das finden jedenfalls unsere Autor*innen und haben fantastische Artikel dazu geschrieben: Alfred Bast über Masken und das menschliche Antlitz, Christine Kondschak über persönliche Erfahrungen und die Theorien von Wilber und Dürckheim, Maria von Erdmann erläutert Kafkas Gedanken zur Doppelbedeutung des Wortes „Sein“ als Dasein und besitzergreifendes Fürwort.  Marianne Baumanns  Beitrag handelt vom Schein des Schönen und dem Prozess des Erwachens und Regula Scheidegger lässt uns an ihrem christlichen Lebensweg teilhaben.

Als Tanz wählten wir „Initiation“ von Friedel Kloke-Eibl. Nachrichten vom Ausbildungsinstitut mit einem Brief von Dorothy Pritchard und vom Fachverband folgen. Das Tanzgedicht von Rumi gestaltete Hella Marenz kalligraphisch. Die Künstler*innen Christiane Lesch, Ursula Maier und Alfred Bast bereichern mit ihren Werken diese Ausgabe.

Noch etwas in eigener Sache: Die nächste Balance wird das letzte Heft sein, dass Sie in Ihren Händen halten können. Ab 2026 wird es sie nur noch online und mit einem neuen Redaktionsteam geben.

Lassen Sie sich verführen zu eigenen Gedanken über schönen Schein und wahres Sein und erfreuen Sie sich an den länger werdenden Tagen in der kommenden Frühlings- und Sommerzeit.

Carin Schreiber-Muller

Vorherige Veröffentlichungen

Dass dir das Leben gelinge
2-2024

Fuss in die Luft
1-2024

Übergänge
2-2023

Tanz meine  Sprache
1-2023

Aufbruch ins Ungewisse
2-2022

Licht der Zuversicht
1-2022

Pfad des Herzens
2-2021

Das Leben feiern
1-2021

Balance2-2020-Dis-Tanz

Dis-Tanz
2-2020

Balance2-2020-Dis-Tanz

Wo ich ende und du beginnst
 1-2020

Balance2-2020-Dis-Tanz

Tanz…Tanz…Tanz…
2-2019

Balance2-2020-Dis-Tanz

Gedanken zur Einstimmung
1-2019

Balance2-2020-Dis-Tanz

Leb die Leben, leb sie alle…
1-2018

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Resonanz
2-2018

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